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Peter Brock (2. von li.) erhält aus den Händen von Justizminister Peter Biesenbach (2. von re.) die „Eintrittskarte für ein künftig selbstbestimmtes Leben“. Weiter im Bild: Staatssekretär Dirk Wedel (li.) und Jakob Klaas, Leiter der Abteilung Justizvollzug.

BSBD-Chef verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand

Ende letzten Monats war es soweit, der letzte Arbeitstag eines ausgefüllten Berufslebens im nordrhein-westfälischen Strafvollzug wollte angemessen begangen werden. Peter Brock hatte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender seine „Abschiedstour“ mit der Verabschiedung von den Mitstreiterinnen und Mitstreitern des Hauptpersonalrates Justizvollzug begonnen und auch den Beschäftigten des Ministeriums Adieu gesagt, bevor ihm durch Justizminister Peter Biesenbach die Zurruhesetzungsurkunde im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreicht wurde.

Mit Peter Brock verlässt ein ausgewiesener Vollzugsfachmann den aktiven Dienst, den er von der Pike auf gelernt hatte. Hierdurch erwarb der sich jene hohe Fachkompetenz mit starkem Praxisbezug, die seine ehrenamtliche Arbeit für die Gewerkschaft Strafvollzug immer geprägt hat. Vom Prinzip her ist Peter Brock eher der Harmonie als dem Konflikt zugetan. Wird ein Meinungsstreit jedoch einmal divergierend ausgetragen, dann geht er solchen Konflikten auch nicht aus dem Weg. Dabei bleibt der BSBD-Chef jedoch stets an der Sache orientiert. Die Pflege von persönlichen Eitelkeiten oder die Demonstration überlegener Fachkompetenz ist seiner Persönlichkeit ebenso fremd wie das Zurschaustellen von Befugnissen. Die Natürlichkeit seines Auftretens macht ihn zu einem nahbaren Zeitgenossen, auf den man mit seinen individuellen Sorgen und Nöten zugehen kann. Für einen Gewerkschafsführer erfüllt er damit schon einmal eine wesentliche Grundbedingung.

Peter Brock gehört dem NRW-Strafvollzug seit 1982 an. Nach Ausbildung und Laufbahnprüfung war er überwiegend bei der JVA Rheinbach tätig und legte hier eine beeindruckende Karriere hin. Neben seinem Dienst engagierte sich Peter Brock in der Gewerkschaftsarbeit. Recht schnell wurde die damalige BSBD-Landesleitung auf ihn aufmerksam und förderte ihn nach Kräften.

Der Meinungsaustausch mit ihm wurde von seinen Gesprächs- oder Verhandlungspartnern meist als angenehm und hilfreich empfunden. Selbst bei mitunter abweichenden Positionen war immer das Bemühen Brocks spürbar, gegensätzliche Vorstellungen und Auffassungen zusammenzuführen, ohne dabei eigene Ziele aus den Augen zu verlieren. Bei den Kolleginnen und Kollegen hat sich Peter Brock durch seinen nachhaltigen Einsatz für den Vollzug und dessen Beschäftigte Anerkennung und großen Respekt erworben.

Seit 2011 steht Peter Brock jetzt an der Spitze des BSBD NRW. In diesen acht Jahren hat der BSBD unter seiner Ägide große Erfolge erzielen können. Erinnert sei nur an die Anhebung der „Gitterzulage“ auf das Niveau der Polizeizulage und die Wiedereinführung der Ruhegehaltsfähigkeit dieser Zulage sowie an die Erhöhung des Dienstkleidungszuschusses. In den zurückliegenden Jahren ist es gelungen, die Gehalts- und Besoldungsanpassungen in der Weise anzuheben, dass nicht nur die Inflationsrate ausgeglichen wurde. Einen ganz wesentlichen Erfolg erzielte Peter Brock, indem er Minister Peter Biesenbach davon überzeugte, dass im NRW-Strafvollzug 1.000 Personalstellen fehlen. Zwischenzeitlich sind Stellen zur Verfügung gestellt worden, um diesen Fehlbestand mittelfristig abzubauen. Jetzt stellt sich das Problem der Stellenbesetzung angesichts eines leergefegten Arbeitsmarktes. Und schließlich konnte die Aufgabe der Privatisierung vollzuglicher Aufgaben im Bereich der beruflichen Bildung durchgesetzt werden. In den zwei größten Ausbildungseinrichtungen in Geldern und Heinsberg steht die Rücknahme dieser Aufgaben in das Portfolio des Vollzuges bereits vor dem Abschluss. Um dieses Ziel endlich zu erreichen, hat der BSBD jahrelang hartnäckig gekämpft.

Die Arbeit in den Personalvertretungen hat Peter Brock immer als Möglichkeit gesehen, neben der gewerkschaftlichen Arbeit die Gesamtinteressen der Strafvollzugsbediensteten konkret zu fördern und für Einzelfallgerechtigkeit einzutreten. Seit er dem Hauptpersonalrat Justizvollzug beim Justizministerium vorstand, hat sich das Mitbestimmungsgremien einen guten Ruf erworben. Dies ist nicht zuletzt Peter Brock zu verdanken, dessen Verlässlichkeit und Solidität die Arbeitsweise des Gremiums positiv geprägt hat.

Peter Brock gilt vielen Strafvollzugsbediensteten als vertrauenswürdiger Gesprächspartner und redlicher Makler für ihre Interessen. Wenn er jetzt aus dem Dienst ausscheidet und demnächst auch den BSBD-Vorsitz aufgibt, hinterlässt er eine nur schwer zu schließende Lücke. Zum Glück hat er sich bereit erklärt, sich auch künftig an der Vorstandsarbeit zu beteiligen. Wir werden auf seine Fachkompetenz und seinen Erfahrungsreichtum angewiesen sein.

Für den jetzt beginnenden Ruhestand wünscht die Redaktion Peter Brock einen selbstbestimmten Lebensabschnitt, Glück, Gesundheit und viel Freude. Sei mit großer Lust Mensch, dann wird Dir auch sehr viel Menschliches begegnen. Bewahre Dir die Neugier auf alles Kommende, dann ist die Zukunft voller Inspirationen. Deine BSBD-Familie wünscht Dir alles Gute!

Friedhelm Sanker